MIT DEM NEUEN INTERNATIONALEN KULTURFESTIVAL OSNABRÜCK, „ME WE”, STARTET DAS BÜRO FÜR FRIEDENSKULTUR DER STADT OSNABRÜCK IN DEN SOMMER!

Der Festivaltitel „MeWe“ setzt sich zusammen aus dem englischen „Me“ und „We“. „MeWe“ steht für ein weltoffenes Osnabrück und für eine Kultur, die den Einzelnen sieht und das Miteinander pflegt. Und „MeWe“ steht für das Bewusstsein, in Osnabrück wie auch weltweit in einer vielfältig vernetzten und kulturell reichen Gemeinschaft zu leben. So wird sich das Festival Themen setzen, die diese globalen Zusammenhänge aufzeigen und den kulturellen Reichtum deutlich machen.

2021 startet das Festival mit einem inhaltlichen Schwerpunkt auf die portugiesisch-sprachige Welt. Neben Portugal gehören hierzu unter anderem auch Brasilien, Angola, Mosambik und die Kapverden wie auch Goa und Osttimor. Das Portugiesische ist auf vier Kontinenten beheimatet und die drittgrößte der westlichen Sprachen.

Gemeinsam mit Osnabrücker Kulturvereinen wurde ein knapp dreiwöchiges Festival mit 25 Veranstaltungen von Musik, Tanz, Ausstellung, Literatur und Film bis hin zu verschiedenen Vorträgen gestaltet, dass an die Auflagen aufgrund der Corona-Pandemie angepasst wurde.

Welche Bedeutung hat die portugiesische Sprache heute in der Musik und Literatur? Welche Rolle spielt Portugal für seine ehemaligen Kolonien heute? Wie geht Portugal mit seiner kolonialen Vergangenheit um, die endgültig erst 1999 endete? Das Festival lädt ein zu einer Reise hin zu verschiedenen Geschichten und Perspektiven, zu Musik, zu politischen Diskursen in Gesprächen und Film und – soweit coronabedingt möglich – zu Begegnungen im Kontext der Lusophonie, der portugiesisch-sprachigen Welt.

Unter dem Motto „Osnabrück trifft die lusophone Welt“ wird das Festival am 3. Juni im Lutherhaus eröffnet. Eine Revue aus Tanz und Musik sorgt für die richtige Einstimmung auf die kommenden drei Wochen! Die Veranstaltung wird live gestreamt.

Den Anfang im Konzertangebot macht der portugiesische Fado: am Freitag, 4. Juni, findet Open Air am Museum Industriekultur ab 18.30 Uhr das Konzert mit der fünfköpfigen Grupo Fado Gerações statt: Die Musikerinnen und Musiker lassen keinen Zweifel daran, dass sie sich mit voller Hingabe dem Fado verschrieben haben.

Ein weiteres musikalisches Highlight folgt am Mittwoch, 10. Juni, im Blue Note mit einem ganz besonderen Konzert: Carmen Souza, die preisgekrönte Weltmusik- und Jazzsängerin verbindet das kreolische Erbe ihrer Heimat Kapverden mit Elementen des Jazz und einer ordentlichen Portion Groove. Zusammen mit ihrem musikalischen Partner Theo Pascal verarbeitet sie ihre kulturelle Prägung und widmet sich musikalisch den portugiesischen Ex-Kolonien Kapverden, Mosambik, Angola und Brasilien, ohne dabei allerdings in Wehmut zu verfallen. Vielmehr feiert sie mit Lebensfreude die Wurzeln ihrer Heimat und baut daraus eine positive, musikalische Gegenwart. Vor allem live mit ihrer Begleitband überzeugt die Ausnahmesängerin auf der ganzen Linie!

Am Freitag, 11. Juni, folgt ab 18.30 Uhr ein Konzert in der neuen Reihe der POLYCHROM Jazz Open Air auf der Bühne des HafenSommers21: „Rayen“ aus Osnabrück bringt zusammen mit der renommierten Percussionistin Laura Robles die lateinamerikanische Folklore dem Publikum näher. Es wird von peruanischer Festejo über brasilianische Bossa Nova bis hin zu argentinischer Zamba gespielt. Die Musik der charismatischen Sängerin Rosani Reis aus Brasilien ist längst kein Geheimtipp mehr. Mit spannenden Rhythmen und Harmonien, berührenden Texten, Leidenschaft und Temperament nimmt sie ihr Publikum mit auf eine Reise in ihre Heimat Brasilien.

Gemeinsam mit dem Unikeller und dem Osnabrücker Forró-Verein veranstaltet das Büro Friedenskultur am Samstag, 12. Juni, ab 19 Uhr eine Brasilianische Nacht. Brasilien – das fünftgrößte Land der Erde, das Land des bunten Treibens, der Leidenschaft und der köstlichen Küche. Nicht nur Musik und Tanz verführen in die brasilianische Welt.

Mit Weltmusikklängen wird das letzte Konzert am Freitag, 18. Juni, in der Lagerhalle, die Gäste verzaubern: Das Trio Jan Galega Brönnimann, Moussa Cissokho und Omri Hason verbindet eine musikalische Sprache, die Grenzen von Kontinenten überschreitet.

Weitere Musikspezialitäten unter lusophonem oder internationalem Einfluss sind auch am Osnabrücker Samstag, organisiert vom Verein FOKuS, am 12. Juni oder an den „Tagen der Musik“, veranstaltet von der Musikschule Osnabrück, am 19. und 20. Juni im Haus der Jugend zu erleben.

Für Freunde der Literatur bietet das Festival in Kooperation mit dem Erich Maria Remarque-Friedenszentrum am Sonntag, 6. Juni, in der Lagerhalle im Rahmen einer Matinee um 11 Uhr eine zweisprachige Lesung (Deutsch/Portugiesisch) des Remarque-Klassiker „Die Nacht von Lissabon“ an. In seinem 1962 erschienenen Buch schildert Remarque das Gespräch zweier Flüchtlinge vor dem Naziregime in einer Bar im Hafen von Lissabon.

In der Lesung „Unter fremden Himmel“ beschäftigen sich am 8. Juni im Lutherhaus die Kunsthistorikerin Dr. Irene Below und die Autorin und Künstlerin Barbara Daiber mit den Werken der 1913 im Landkreis Osnabrück geborenen und nach Portugal emigrierten jüdischen Exilautorin Ilse Losa.

Mit fünf Vorträgen und zwei Filmen wird das Programm zum Schwerpunkt Lusophonie komplettiert: Zwei Filme zu Angola und den Kapverden werden jeweils am 8. und am 16. Juni in der Lagerhalle präsentiert: In „DJON ÁFRICA“ reist der 25-jährige Miguel nach Kapverden und begegnet dem Land aus seinen wiederkehrenden Träumen. „Another Day of Life“ ist die packende Geschichte einer dreimonatigen Reise des berühmten polnischen Reporters Ryszard Kapuściński durch das kriegszerstörte Angola.

Aus Lissabon zu Gast im Lutherhaus ist am 9. Juni der Journalist und Autor Miguel Szymanski. Er eröffnet in seinem Vortrag einen tieferen Einblick in die Auswirkungen Portugals Kolonialgeschichte auf die heutige Realität.

Am folgenden Tag berichtet in der Volkshochschule Osnabrück der Journalist Lothar Berger („afrika-süd“) von der Regionalmacht Angola vor den Wahlen 2022. Am 15. Juni schildert am selben Ort Petra Aschoff vom Welthaus Bielefeld die klimatischen und politischen Stürme, denen Mosambik standhalten muss.

Einblicke in die brasilianische Gegenwart und Vergangenheit gibt am Mittwoch, 16. Juni, der viele Jahre in Brasilien lebende Theologe und Sozialarbeiter Beat Wehrle (heute Vorstandsmitglied von terre des hommes) in dem von der Journalistin Astrid Prange de Oliveira begleiteten Gespräch. Die Veranstaltung im Lutherhaus wird musikalisch begleitet.

Regional wieder in das südliche Afrika zurück spricht Claudia Berker, Afrikareferentin, terre des hommes, am 17. Juni in der Volkshochschule über Simbabwe nach Robert Mugabe, der als Präsident 30 Jahre lang das Land bestimmte.

Afrika steht auch im Mittelpunkt einer besonderen Preisverleihung am Freitag, 18. Juni, im Osnabrücker Rathaus: die Hornhues-Stiftung Pro Afrika vergibt einen Preis für das besondere Engagement zum Thema Afrika an Schulen und entwicklungspolitischen Organisationen.

Abhängig vom Infektionsgeschehen aber sehr passend zum Festival kann am Ende des Festivals, Samstag, 19. Juni, um 18 Uhr auch das spannende Fußball-Europameisterschaftsspiel Portugal gegen Deutschland in der Lagerhalle live mitverfolgt werden.

Für die Teilnahme an den Veranstaltungen ist eine Anmeldung erforderlich. Diese ist über die Internetseite me-we-os.de oder bei den einzelnen Veranstaltern möglich.

Aufgrund der Corona-Pandemie kann es auch kurzfristig zu Änderungen im Programm und zu Absagen von Veranstaltungen kommen. Aktuelle Informationen sind ebenfalls auf der Internetseite des Festivals: me-we-os.de erhältlich.

Weitere Informationen: Stadt Osnabrück, Büro für Friedenskultur, Telefon 0541-323 3210 oder unter friedenskultur@osnabrueck.de